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Wunder (2)

Veröffentlicht am 09.12.2020

Neue Wunder (Rose Ausländer)

Im Traumorient
vieltausend Nächte
verbringen


Mit Menschen und Dingen
Freundschaft schließen

Neue Verse
und Wunder
erfinden



Auch heute lasse ich eine Lyrikerin zu Wort kommen. Sie wird Euch und mich inspirieren, weiter über das Thema nachzudenken.

Ich weiß nicht genau, ob sie das Gedicht zwischen 1978 und 1988 geschrieben hat, auf jeden Fall hat sie es in dieser Zeit bearbeitet. 
Rose Ausländer (1901 bis 1988) verbrachte ihre letzten zehn Jahre in einem jüdischen Altenheim. Eine Krankheit fesselte sie ans Bett. Das Schreiben neuer und das Überarbeiten älterer Gedichte hat ihr sicher Mut und Kraft für den Alltag geschenkt. Auch dafür bewundere ich sie.

Ihre Wunder sind neu zu erfindende und beschränken sich nicht nur auf die Dichtkunst. Neue Verse und Wunder scheinen gleichberechtigt nebeneinander zu stehen, einander zu ergänzen, ohne voneinander abhängig zu sein.
Doch wie entstehen sie? Indem wir sehr viele Nächte wundervolle Träume träumen. Ein Traumorient muss einfach voller Wunder sein, so wie in "Tausendundeiner Nacht" erzählt wird.


Und anfreunden müssen wir uns mit Menschen und auch mit Dingen. Das wäre dann die Aufgabe für den Tag.


Besonders wichtig: Die Wunder geschehen nicht einfach, wir können/ dürfen/ müssen sie erfinden.

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